Von der Krabbenfischerei hängen in Deutschland rund 5.000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt ab. Fischerei, Forschung und Länder arbeiten konstruktiv zusammen, doch die EU-Fischereipolitik erschwert den Prozess hin zu einer nachhaltigeren Krabbenfischerei. Das fehlende Management der öffentlichen Hand, Discard-Regelungen, also Verbote Beifänge über Bord zu werfen und Gebote sie mit anzulanden und mögliche Beschneidungen von Fanggründen erschweren die Prozesse...

Der Schutz des Wattenmeeres liegt auch im Interesse der deutschen Krabbenfischer.

Sie begrüßen sinnvolle Regelungen und wissenschaftliche Untersuchungen, da Verbraucher verstärkt Produkte aus nachhaltig zertifizierten Fischereien nachfragen.

Die Krabbenfischerei gilt als eine der ältesten Kulturtechniken der Fischerei in der Nordsee. Die Fischereibetriebe haben eine erhebliche Bedeutung für die strukturschwachen Gebiete an den Küsten. Auch touristisch ist die Krabbenfischerei bedeutsam. Sie kann allerdings nur im Küstenmeer stattfinden, Betriebe haben demnach keine Ausweichmöglichkeiten.

Zwar unterliegt die Krabbenfischerei keiner Fangquotenregelung, aber im Rahmen der „Gemeinsamen Fischereipolitik der EU“  technischen Regelungen zu Netzgrößen, Netzmaschen, Motorenstärken und Schiffslängen. Die Fischerei auf Nordseegarnelen ist die am wenigsten regulierte Fischerei der EU, da der Bestand zu keinem Zeitpunkt gefährdet war. Wissenschaftler empfehlen dennoch die Einrichtung eines Managementplans seitens der deutschen Krabbenfischer. 

Philipp Oberdörffer hat den Managementplan für die Deutsche Krabbenfischerei entwicklet, der unter anderem bindende Richtlinien liefert und den Bestand überwachen soll. Sollte der Bestand der Nordseegarnelen zurückgehen, könnten die Krabbenfischer ihre Fänge einschränken. Das Thünen-Institut und das Institut für Hydrobiologie und Fischereiwissenschaft der Universität Hamburg haben diesen Plan analysiert. Mit dem Ergebnis, dass neue Bewirtschaftungspläne in Erarbeitung sind.

Mit Schleswig-Holstein wurde ein einjähriges Projekt verabredet, in dem die Forschungsergebnisse durch das Thünen-Institut als Basis für ein nachhaltiges Management zusammengefasst werden sollen. Das Projekt wird auch untersuchen, ob und unter welcher Voraussetzung das MSC-Siegel zu erlangen ist.

Die Geschäftsführer und die unter dem Dach der EzDK organisierten Krabbenfischer unterstützen die Zusammenarbeit mit den Ländern Schleswig-Holstein und Niedersachsen und den Wissenschaftlern zugunsten einer nachhaltigeren Krabbenfischerei. 

Am Ende jedoch werden die Beschlüsse aus Brüssel darüber entscheiden, ob es in Zukunft noch das typische Bild der Krabbenfischer an der schleswig-holsteinischen und niedersächsischen Nordseeküste geben wird.

 

Quelle der Grafiken: Marine Stewardship Council

 

 

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