Krabben dürfen mit gutem Gewissen auf den Tisch. Die jährliche Überprüfung der Fischerei durch Experten des Marine Stewardship Council hat ergeben: Die Krabbenfischer arbeiten nachhaltig.
Fisch und Meeresfrüchte sind lecker und gesund – Verbraucher wollen aber sicher sein, dass sie umweltschonend gefangen werden. Einmal pro Jahr stellt sich die Krabbenfischerei deshalb einer Untersuchung, in der die Arbeitsweise der Fischer auf Herz und Nieren geprüft wird. Nun ist entschieden: Die Krabbenfischerei ist weiterhin umweltschonend, sie darf also das blaue Siegel des Marine Stewardship Council (MSC) behalten. Im Bericht heißt es: „Das Auditteam kommt daher zu dem Schluss, dass die Nordseegarnelenfischerei weiterhin die Anforderungen des MSC-Standards erfüllt und die MSC-Zertifizierung fortgesetzt werden sollte.“
Fangnationen arbeiten gut zusammen
In seinem Bericht bestätigt das Wissenschaftlerteam, dass die Nachhaltigkeitskriterien des MSC weiterhin eingehalten werden. Positiv bewerten die Expertinnen und Experten, dass der Fischereiaufwand abnimmt, also gerade der Nachwuchs geschont wird. Dazu gibt es Fortschritte bei der Zusammenarbeit der drei Fangnationen Deutschland, Niederlande und Dänemark. Außerdem nähern sich die Länder bei der Dokumentation ihres Beifangs an – die wissenschaftlichen Daten werden vergleichbarer.
Fischereimanagement funktioniert
Für Verbraucher ist das eine gute Nachricht. Das Nachhaltigkeitssiegel MSC belegt, dass der Krabbenbestand nicht gefährdet ist und nachhaltig bewirtschaftet wird. Die Arbeitsweise der Fischer ist vereinbar mit dem Ökosystem Wattenmeer und das Fischereimanagement funktioniert effektiv. Für die Fischer ist eine umweltgerechte Arbeitsweise die beste Versicherung für die Zukunft. Nur wenn sie heute so viel fischen, dass es morgen noch genügend Nachwuchs gibt, können sie ihr jahrhundertealtes Handwerk auch in Zukunft fortführen.
Seit 2017 dürfen die Krabbenfischer das Nachhaltigkeitssiegel MSC tragen. Herzstück ihrer Bemühungen für umweltgerechtes Arbeiten sind die gemeinsamen Spielregeln, auf die sich die Fischer über nationale Grenzen hinweg geeinigt haben – trotz aller Konkurrenz. In ihrem gemeinsamen Managementplan haben sie festgehalten, wie groß die Netzmaschen mindestens sein müssen. So sollen junge Krabben aus dem Netz schwimmen, weiterwachsen und sich vermehren können. Festgeschrieben ist auch, dass Fische durch „Fluchtschleusen“ das Netz verlassen können. Wichtig ist außerdem die Verabredung, dass die Fischer im Hafen bleiben, wenn der Bestand unter eine kritische Marke fällt. So soll sich der Bestand erholen können.
Einsatz gegen Dolly Ropes
Fanggeräte optimieren, den Nachwuchs schützen, das Wattenmeer erhalten – das schreiben sich die Fischer auf die Fahnen. Die Erzeugergemeinschaft der Deutschen Krabbenfischer setzt sich deshalb auch für ein Verbot der sogenannten Dolly Ropes ein. Das sind Plastikschnüre, die an Fischernetzen angebracht sind. Sie dienen dem Schutz der Netze. Problematisch ist, dass sie sich lösen und dann das Meer verschmutzen. Die deutschen Krabbenfischer verzichten freiwillig auf Dolly Ropes, damit das Ökosystem gesund bleiben kann.
Mit der Bestätigung des MSC-Siegel ist klar: Beim Lieblingssnack der Nordseeküste dürfen Krabbenfans weiterhin ohne Bedenken zugreifen. Dann bleibt nur noch die Qual der Wahl – Krabben auf das Brötchen, über das Rührei oder in die Suppe.