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Gute Gespräche beim Deutschen Fischereitag 2014 - 26. bis 28. August in Fulda

Auch in diesem Jahr bot der Deutsche Fischereitag wieder interessante Treffen und Gespräche für die Küstenfischerei. Er bietet Fischern und Fischereivertretern aus Binnen-, Angel-, Küsten- und Hochseefischerei die Möglichkeit, sich fachlich auszutauschen. Auch wenn das Vortragsprogramm in diesem Jahr stark durch Aquakultur und Binnenfischerei geprägt war, konnten die Belange und Probleme der Küstenfischer angesprochen werden: So berichtete der Vorsitzende des Deutschen Kutter- und Küstenfischer e.V. (VDKK), Norbert Kahlfuss, gleich am ersten Tag über das vergangene Jahr. Zentrales Thema war die Umsetzung der Reform der gemeinsamen Fischereipolitik, insbesondere das Rückwurfverbot. Obwohl die Regelung für die Ostsee bereits zum 1. Januar 2015 in Kraft treten soll, konnten die zahlreichen Vertreter des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL), der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) und der Fischereiverwaltung der Länder auf viele Fragen noch keine Antworten geben. 

Interview Philipp Oberdörffer, Fischereibiologe und Geschäftsführer der EzDK, im Gespräch

Die EzDK setzt sich mit allen anderen Krabbenfischern für eine MSC-Zertifizierung ein, unterstützt Umweltverträglichkeitsforschungen und eine ökologisch verträgliche Krabbenfischerei, doch Richtlinien der EU erschweren diesen Prozess. Ein Gespräch mit Philipp Oberdörffer, einem der drei Geschäftsführer der EzDK.   

Wie ist es aktuell um die Krabbenfischerei bestellt?

P. Oberdörffer: Wir erleben seit Jahren ein Auf und Ab, es gibt gute und schlechte Jahre. Unser grundsätzliches Problem ist ein großer Investitionsstau. Die Kutter sind im Schnitt 35 Jahre alt, die Flotte schrumpft also altersbedingt. Die jungen Leute, die zukünftige Generation der Krabbenfischer, will heute nicht auf alten Holzkuttern, sondern auf vernünftigen Stahlkuttern anfangen. Ein Neubau kostet aber rund 1,5 Millionen Euro. Dafür einen Kredit zu bekommen, ist nahezu unmöglich, denn auch das Bankensystem hat sich geändert. Der Direktor der Sparkasse um die Ecke kannte die Branche und hatte Vertrauen. Heute muss bei der Zentrale in München nachgefragt werden und da sitzen ja bekanntlich nicht die Experten für Fischereien. Dementsprechend rutscht man mit solch einem Ansinnen sofort in die höchste Risikogruppe.

Nach der Wahl ist vor der Wahl - Unser Weg zu mehr Nachhaltigkeit

Von der Krabbenfischerei hängen in Deutschland rund 5.000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt ab. Fischerei, Forschung und Länder arbeiten konstruktiv zusammen, doch die EU-Fischereipolitik erschwert den Prozess hin zu einer nachhaltigeren Krabbenfischerei. Das fehlende Management der öffentlichen Hand, Discard-Regelungen, also Verbote Beifänge über Bord zu werfen und Gebote sie mit anzulanden und mögliche Beschneidungen von Fanggründen erschweren die Prozesse...

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